In den letzten Tagen sind wir ja mit besonders schönem Wetter beglückt worden. Aber wie alles hat auch das schöne Wetter seine Kehrseite. Sehr häufig liest man bei solchen Wetterlagen davon, dass Kinder und Tiere (hier hauptsächlich Hunde) aus völlig überhitzten Autos gerettet werden müssen.
Daher hier nochmal der dringende Aufruf: lassen Sie keine Kinder und keine Hunde im Auto zurück, wenn sie das Fahrzeug in der Sonne abstellen müssen. Die Temperaturen im Fahrzeuginneren erreichen in kürzester Zeit unerträgliche Höhen! Auch leicht geöffnete Fenster bringen dabei keine Verbesserung!
Solche Aktionen können bis zum Tod der Fahrzeuginsassen (ob Kind oder Hund) führen.
In diesem Monat mussten z.B. in Rheinland-Pfalz bereits zwei Säuglinge aus heißen Autos gerettet werden. In Wittlich hatte eine Mutter ihr Kind auf einem Parkplatz im Wagen gelassen, um einkaufen zu gehen. Eine andere Frau hatte in Monsheim ihr Kind versehentlich im Auto eingeschlossen und alarmierte die Polizei. "Es gilt jederzeit: befreien Sie das Kind, wenn sie es alleine im Auto auf einem Supermarktparkplatz sehen. Hier gilt 'Nothilfe', Sie sind also berechtigt die Scheiben einzuschlagen", erklärt Herbert Fuss, ein Experte des ADAC. Bis die Polizei oder Feuerwehr an Ort und Stelle sei, würde zu viel Zeit vergehen, so Fuss. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Kind dabei nicht verletzt wird. "Nicht wegsehen! Wenn Sie überfordert sind oder keine Kraft haben, holen Sie sich Hilfe".
Was tun, wenn man einen eingesperrten Hund sieht?
An Passanten, die ein in einem überhitzten Auto eingesperrtes Tier sehen, appelliert die Polizei, umgehend, auch über den Notruf 110, die nächste Polizeidienststelle zu alarmieren. Wenn ein Hund aus einem Fahrzeug stark überhitzt gerettet wird, sollte der Retter Vorsicht walten lassen, denn das Tier hat eventuell Todesangst und könnte um sich beißen.
Nach dem Befreien sollte der Hund sofort in den Schatten gelegt und nicht mit Wasser abgespritzt, sondern mit nassen Tüchern von unten nach oben abgekühlt werden. Zunächst sollte man ihn nur kleine Mengen Wasser trinken lassen und baldmöglichst zu einem Tierarzt fahren.
Grundsätzlich haben Hunde mit Hitze mehr zu kämpfen als mit Kälte. Um die hohen Temperaturen auszugleichen, hecheln Hunde was das Zeug hält und kühlen sich durch die Atmung ab. Sie atmen die warme Luft über die Schnauze aus und kühle Luft durch die Nase ein.
Zusätzlich sorgt der auf der Zunge verdunstende Speichel für Kühlung. Anders als beim Menschen haben Hunde im Wesentlichen nur die Zungenoberfläche zur Verfügung, um dem Körper mittels Verdunstung Wärme zu entziehen. Je schneller der Hund atmet oder hechelt, desto besser kann er sich abkühlen. Darüber hinaus tragen auch die Pfoten mitsamt ihren Schweißdrüsen etwas dazu bei, höhere Temperaturen auszugleichen. Um die Verdunstungskälte jedoch effektiv nutzen zu können, benötigen Hunde im Sommer - genau wie wir Menschen - deutlich mehr Wasser. Achten Sie daher beim Ihrem Vierbeiner immer darauf, dass er genügend Flüssigkeit aufnehmen kann.
Daran denkt das beschuhte Frauchen oder Herrchen beim Gassigehen im Hochsommer nicht unbedingt: Heißer Asphalt tut den Vierbeinern weh und kann zu verbrannten Pfoten führen. „Vor allem Hundebesitzer sollten beim täglichen Spaziergang ganz besonders vorsichtig sein“, warnt der Landestierschutzverband.
Die Tierschützer raten, bei zu hohen Temperaturen keine langen Strecken auf dem aufgeheizten Asphalt zurückzulegen. „Lieber laufen die Tiere auf Gras oder sandigen Wegen.“ Wichtig sei auch, dass der Hund in den Schatten ausweichen kann. Und: „Lassen Sie den Hund auf keinen Fall neben dem Fahrrad herlaufen, denn auch wenn der Hund schnell läuft, kann es zu Verbrennungen kommen, und der Hund kann sich überanstrengen.“ Auch Gehorsamsübungen wie „Sitz“ und „Platz“ auf aufgeheizter Straße seien tabu.